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Neu-Anspach:
POPUP-Radwege und -Einbahnstraßen
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Neu-Anspach > POPUP-Radwege und -Einbahnstraßen
Umweltfreundliche Mobilität fördern - in der Stadt und bei
beschränkten Flächen? Oft wird mit als erstes der Radverkehr genannt:
Mehr Radwege! Das geht nicht, hört man immer wieder als Antwort, der
Platz reicht nicht für zusätzliche Radwege. Und für Radwege Parkplätze
wegfallen lassen? Das geht schon mal gar nicht. Ohne innovatives Denken
herrscht dauerhafter Stillstand.
Die Lösung: POPUP-Radwege
und -Einbahnstraßen
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Dann denken wir das mal ganz neu (so neu ist das tatsächlich aber gar
nicht): Warum verwandelt man nicht zweispurige Straßen in
Einbahnstraßen, behält Parkflächen bei, nimmt die gewonnene Fahrspur
und macht daraus Radspuren und Radstreifen?
Und das Beste daran: Straßen müssen nicht für viel Geld umgebaut
werden. Im Wesentlichen reichen Markierungslösungen.
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Neu-Anspach > POPUP-Radwege und -Einbahnstraßen
Verkehr neu gedacht: Wie man
Radverkehrsflächen herbeizaubert
Neu-Anspach hat eigentlich gar keine so schlechten Voraussetzungen: Es
ist nur leicht hügelig, es gibt große und verkehrsberuhigte
Wohnbereiche und einige wenige Hauptstraßen, von denen manche einen
Radweg - mitunter sogar ordentlich breit - haben. Allerdings ist das
leider nicht durchgehend so, und hier fangen die Probleme an. Radfahrende wollen nicht nur abseits in
Feld und Wald fahren, sie haben ja auch Ziele in der Stadt und gerade
an den Hauptstraßen. Ein ganz
großes Defizit gibt es beim Erreichen der Gewerbegebiete für die
Versorgung, also den Einkauf im Supermarkt. Hier hat die Stadt den
Radverkehr gar nicht mitgedacht.
Wir wollen daran etwas ändern. Die Grundidee:
- Einbahnstraßen auf
Hauptstraßen (nicht überall erforderlich)
- Radspuren bzw.
Schutzstreifen in beide Richtungen
- Parkflächen können in
aller Regel erhalten bleiben
- Einbahnstraßen-Halbringsystem,
um alle Ziele per Kfz erreichen zu können
- Kernstück für den motorisierten Verkehr ist die Theodor-Heuss-Allee (inkl. dem Stück bis zur Parkplatzzufahrt Zentrum/Bürgerhaus und der Konrad-Adenauer-Straße) mit Zweirichtungsverkehr und ohne Radverkehr auf der allgemeinen Fahrbahn der Theodor-Heuss-Straße
- Einmündung Hans-Böckler-Straße (Rotmarkierung, Fahrradsymbole)
- alle erwünschten Gewerbegebiet-Zufahrten bleiben unverändert erhalten (Heisterbachstraße im Osten, An der Eisenbahn im Westen, Verbindungsstück L3270 zwischen Heisterbachstraße und Ampel Bahnhofstraße / Theodor-Heuss-Allee
Dazu
ist in Neu-Anspach nicht
so viel nötig, wie man zunächst vielleicht vermuten würde. Der ADFC
kann sich zwei EinbahnstraßenHALBringe vorstellen (vielleicht eher
"Ohren" zur Theodor-Heuss-Allee,
tatsächlich sind es innen offene Halbringe, auf großen Teilen kann der
Zweirichtungsverkehr
beibehalten werden) und beginnt mit einem Vorschlag, der den südlichen
Teil Neu-Anspachs umfasst. Am besten verdeutlicht das eine Karte - die
lila Markierungen zeigen die völlig unveränderten Verkehrsflächen und
-führungen:
ADFC-Grafik:
Kartendarstellung
Grafik 01: Kartengrundlage: (c) Open Street Map (osm.org)
Die lila eingefärbten Bereiche, die zentral für die
Gewerbegebietanbindungen und die Erschließung aller zentralen
Wohngebiete sind, bleiben unverändert: Hier gibt es bereits Radwege an der
Seite, die Fahbahn bleibt für den motorisierten Verkehr im getrennten
Zweirichtungsverkehr unverändert erhalten.
So stellt sich
schematisch die Neuaufteilung der Fahrbahn für die Einbahn-Regelungen (in der Kartendarstellung rot markiert) dar:
ADFC-Grafik:
Schematische Fahrbahnaufteilung für Einbahnstraßenabschnitte
Grafik 02:
Aufteilung ohne Maßangaben, oben und unten die Nutzng, in der Mitte die
Fahrbahndarstellung
Die verfügbaren Spurbreiten würden variieren, je nach
Straßenquerschnitt. Nicht überall wird es seitliche Parkplätze geben
müssen oder können, es soll nur gezeigt werden, dass und wie das sicher
möglich ist. Gibt es keine Parkplätze, entfällt die Parkfläche und der
Dooring-Schutzbereich. Es geht in erster Linie darum, die vorhandenen
Parkplätze zu erhalten.
Zusammengefassung in Textform
Halbring Süd: Bahnhofstraße
(L3270) / Theodor-Heuss-Straße / Adolf-Reichwein-Straße / Häuser Weg /
Raiffeisenstraße
- Bahnhofstraße: Einbahnstraße von Breite Straße bis Parkplatz Bahnhof
(Richtung Bahnhof)
- Bahnhofstraße, nördliche
Parkplatzzufahrt bis zur Ampel: unverändert
- Theodor-Heuss-Straße: unverändert
- Adolf-Reichwein-Straße und Häuser Weg:
Einbahnstraße ab Parkplatzzufahrt Bürgerhaus bis zur Raiffeisenstraße (Richtung Raiffeisenstraße)
- Raiffeisenstraße: Einbahnstraße
(Richtung Breite Straße)
- ...und flankierend: Wiesenau
als Einbahnstraße Richtung ARS
Die L3270 umfasst dann künftig
auch die Theodor-Heuss-Straße,
die Konrad-Adenauer-Straße,
den Häuser Weg und die Raiffeisenstraße (allerdings alles
nur als Einbahnstraße). Die Autos fahren dort, wo
Einbahnstraßenabschnitte eingerichtet werden, in der Mitte. Auf jeder
Seite entsteht ein breiter Fahrradstreifen.
Das Ganze setzt man als befristeten
Verkehrsversuch mit Modellcharakter um und zwar zunächst nur mit
Markierungen und ggf. leichten Einbauten (nur aufgesetzt), so dass
alles rückgängig gemacht werden kann, zieht nach 1-2 Jahren Bilanz und
entscheidet, ob das dauerhaft so geht. Dann kann man gegebenenfalls
punktuell in richtige bauliche Maßnahmen gehen, falls das erforderlich
ist.
Wir haben nicht die
Straßen vor Ort im Detail ausgemessen, sondern aus unserer Ortskenntnis
heraus diesen Vorschlag erarbeitet. Wenn es zu eng wird kann bei Tempo 30 auf einen abgetrennten Schutzstreifen in
Fahrtrichtung des Kfz-Verkehrs verzichtet werden (Mischverkehr) und die
Gegenrichtung als Radspur bevorzugt werden.
Es
sind flankierende
Maßnahmen sinnvoll. Manches kann man schneller umsetzen, manches wird
dauern. Es steht aber im Zusammenhang mit einem schlüssigen
Gesamtkonzept. Unter anderem sind dies folgende Maßnahmen:
- Radwegausbau L3270
zwischen Ampelanlage Theodor-Heuss-Straße
und An der Eisenbahn bzw. bis
zum Bahnhofparkplatz
(siehe Offener Brief des ADFC zum Radwegausbau L3270
bis zum Bahnhof vom 19. September 2022 und vom 7. November 2022: Prüfauftrag für Umsetzung)
- Breite Schutzstreifen auf
der Rudolf-Diesel-Straße mit
Dooring-Abständen zu Parkplätzen
- Schutzstreifen für die Breite Straße
- Ausbau des Wegstücks An der Eisenbahn (Nähe
Bahnübergang) zum Grundweg
hinunter
- Querungshilfe auf der
L3270 in Höhe der Einmündung Lilienthalweg
(Gewerbegebiet In der Us,
EDEKA-Markt)
zur Querung siehe: Öffentliche ADFC-Mail an Bürgermeiser mit
Unterstützungsbitte
- Radweg-Neubau von der Lilienthalstraße (Gewerbegebiet In der Us) unter der
Heisterbachbrücke nach Westerfeld (Am
Usweg)
siehe:
Bereitstellung Bereitstellung der ADFC-Ausarbeitung zum
Gewerbegebiet In der Us vom 9. August 2022
- Verbreiterung der
Unterführung An der Eisenbahn
zuletzt: Umlaufsperren reduziert vom 31. Juli 2023
- breite Schutzstreifen auf
der Saalburgstraße (L3041) innerorts im Abschnitt Knoten Anspach-Mitte
bis Altkönigstraße, ggf. mit Dooring-Abständen oder Wegfall von
Parkplätzen
- Neubau eines Radwegs
entlang der L3041 von der Altkönigstraße bis zum Hessenpark
- Neubau eines Radwegs
entlang der Taunusbahnlinie (Nordseite) vom Ende der Taunusstraße (bzw.
der Feldwegverlängerung) bis zur Heisterbachstraße / Ziegeleiweg
(Ziegelei / Lindenhof) - der ADFC hat dies im Rahmen des
Radverkehrskonzepts Hochtaunus vorgeschlagen, das wäre anzupassen
Die Auflistung ist unvollständig. Wir verweisen außerdem auf
Diesen Vorschlag
eines Einbahnstraßen-Systems haben wir anlässlich der
Erstellung des Klimaschutz-Konzepts bei der Stadt Neu-Anspach
eingebracht. Wir hoffen, dass sich möglichst viele Neu-Anspacher offen
zeigen und auf das Gedankenspiel einlassen können - denn unseres
Wissens hat niemand überhaupt einen Vorschlag gemacht, der wesentlich
etwas verändern kann und bessere Rahmenbedingungen für Fuß- und
Radverkehr bietet. Unser Vorschlag unterbreitet ein Angebot, auch mal
zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu nutzen, verbessert die
Aufenthaltsqualität erheblich, lässt dem motorisierten Verkehr
inklusive Parkmöglichkeiten genug Raum und ist vergleichsweise leicht
und günstig flächendeckend umzusetzen - wir verwenden nur vorhandene
Verkehrsflächen ohne großangelegte Baumaßnahmen.
ADFC-HE-HT-UL-sp, 2024-03-15
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Zusammenstellung
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Übergreifendes |
Neu-Anspach > POPUP-Radwege und -Einbahnstraßen
Themeneinführung
Die Stadt Neu-Anspach möchte ein Klimaschutzkonzept erstellen und
beteiligt die Bürgerschaft, auch der ADFC Usinger Land wurde mehrfach
mit Bitte um Beteiligung angeschrieben. Es braucht Innovationen. Zum
Thema Mobilität denken wir mal recht frei und bringen einen Vorschlag
für eine grundsätzliche Fahrbahnneuaufteilung auf den Neu-Anspacher
Hauptstraßen ins Spiel. Um Platz zu schaffen für Radverkehrsflächen
wird auf mehreren längeren Straßenabschnitten auf eine Kfz-Spur
verzichtet, dafür werden breite Fahrradschutzstreifen angelegt.
Parkplätze können dabei erhalten bleiben.
Argumentationen
Einbahnstraßen-Ringsysteme gibt es in vielen Städten, teils schon seit
langem und erfolgreich, etwa in Unna, Eindhoven und weiteren -
insbesondere deutschen - Städen. In Bochum und Dortmund wird das
diskutiert. Erst kürzlich gescheitert ist ein Verkehrsversuch in
Gießen, hier wurde allerdings mit einer Gefährdung des Radverkehrs
argumentiert, die Gerichte nicht nachvollziehen konnten.
Ziel einer solchen Umstellung wäre also nicht wie in Gießen die
tatsächliche Gefährung von zu Fuß Gegenden und Radfahrenden, sondern
andere Ziele, wie etwa
- Radverkehrsförderung durch Bereitstellung eigener Spuren
- bessere Querungsmöglichkeiten für Fußgänger
- perspektivisch bessere
Aufenthaltsqualität durch mehr Grünflächen (dauerhaft baulich jedoch
erst nach erfolgreicher Versuchsphase)
- Anwohner- und
Anlieferverkehr zu den Gebäuden am Ring sowie Busverkehr soll weiter
möglich sein, um alle Ziele erreichen zu können
- in einem Einbahnstraßensystem ließe sich ein fahrerloses Bus-Ringsystem viel einfacher realisieren
- vergleichsweise geringe Kosten, da sehr weitgehend keine baulichen Maßnahmen erforderlich sind
- insgesamt die
Verringerung von Verkehrslärm und Luftverschmutzung sowie
CO2-Emissionen, indem Fuß- und Radverkehr attraktiver werden
Speziell für Neu-Anspach gilt
dabei durch das Beibehalten der Theodor-Heuss-Straße als
Hauptverkehrsachse für Zu- und Abfahrten sowie die Heisterbachstraße
für Gewerbegebeiete, dass hier keine Einschränkung erfolgt und somit
große Wohngebiete weiter sehr gut erreichbar bleiben. Insgesamt wird
sich das ein Verkehrsplanungsbüro, das mit soclhen Lösungen
einschlägige Erfahrungen vorweisen kann, beschäftigen müssen.
Ergänzung 2024-03-29
ADFC-HE-HT-UL-sp, 2024-03-10
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