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Regeln zum Radfahren im Taunus
Wortlaut des Faltblattes zu Regeln zum Fahrradfahren im Taunus
Die Verantwortung für den Inhalt
liegt nicht beim ADFC, sondern bei den im Text genannten
Stellen. Diese Auflistung stellt auch in diesem Umfang lediglich
ein wörtliches Zitat dar.
Fahr Rad, aber natürlich!
Vorwort:
Wenn Sie sich im Hochtaunuskreis mit dem Fahrrad in der freien
Natur erholen und die Vielfalt seiner Landschaft genießen
wollen, sind Sie hier herzlich willkommen.
Wichtig ist aber, dass Sie dabei als umweltbewusster Mensch
einige grundsätzliche Spielregeln einhalten.
Jürgen Banzer, Landrat Hochtaunuskreis (zum Zeitpunkt der
Veröffentlichung)
1 - Fahren Sie nur auf
befestigten und ausreichend breiten Wegen und Straßen
Sie können davon ausgehen, dass Wege mit mindestens 2m
Nutzbreite "ausreichend breit" sind. Genießen Sie Feucht- und
Blumenwiesen, Feldgehölze und Bachläufe. Bleiben Sie aber bitte
immer auf den Wegen! Das Gegenteil, "OFF ROAD"-Fahren abseits
der Wege, womöglich sogar durch Bäche, ist für Sie als
verantwortungsbewussten Menschen tabu. Das gilt auch für
Skiloipen!!
Übrigens: Für alle diejenigen unverbesserlicher Rowdies, bei
denen auch Vernunft nicht mehr hilft, ist "OFF ROAD"-Fahren auch
gesetzlich nicht erlaubt.
Sowohl nach Maßgabe des Hessischen Naturschutzgesetzes als auch
der Landschaftsschutzverordnung "Taunus" können Veranstaltungen
genehmigungspflichtig sein. Fragen Sie frühzeitig bei den
umseitig genannten Stellen nach, damit es für Ihre Veranstaltung
nicht zu spät wird.
2 - Weichen Sie Wanderern aus
Schonen Sie die Nerven von Wanderern und passieren Sie diese in
ausreichendem Abstand und mit angemessenem Tempo. machen Sie
sich bitte so bemerkbar, dass Sie andere Erholungssuchende nicht
erschrecken. Partnerschaft zwischen Wanderern und Radfahrern
muss selbstverständlich sein.
3 - Beachten Sie die
Verkehrsregeln
In Feld, Wald und Flur abseits der Straßen gibt es sicher kaum
einen regelrechten Straßenverkehr. Das soll aber niemanden davon
abhalten, die bekannten Verkehrsregeln einzuhalten. Aber selbst
dann hat Rechthaberei keinen Platz. Gewonnen haben noch
regelmäßig diejenigen, die die meiste Rücksicht auf andere
genommen haben.
Übrigens: Landwirte und Förster haben auf Wirtschaftswegen
regelmäßig Vorfahrt!
4 - Hinterlassen Sie keinen Müll
Dieser Hinweis ist für Sie sicher überflüssig! Trotzdem: Achten
Sie darauf, dass Sie sämtlichen Abfall zu Hause entsorgen!
Verlassen Sie die Natur so, wie Sie sie antreffen möchten,
nämlich sauber!
5 - Fahren Sie vorsichtig bergab
Veranstalten Sie keine "Downhill"-Rennen! Passen Sie bitte die
Geschwindigkeit beim Abfahren den Verhältnissen an, damit Sie
Unfälle von vornherein vermeiden. Vor allem vor
unübersichtlichen Kurven müssen sie besondere Vorsicht walten
lassen und langsam fahren, um nicht mit Fahrzeugen und
Wanderergruppen zu kollidieren.
6 - Vermeiden Sie Erosion
Vermeiden Sie Bremsspuren auf den Wegen, um nicht unnötig
Erosion zu fördern.
Fallen Sie nicht auf "Argumente" herein, die Förster ruinierten
sie Wege beim Holzrücken schließlich auch. Seien Sie sich
vielmehr sicher, dass die beruflichen Waldnutzer so wie Sie
möglichst wenige Spuren hinterlassen werden, denn die
Reparaturen kosten Zeit und Geld.
7 - Lassen Sie der Natur am Abend
ihre Ruhe
Radfahren abseits von Straßen und Wegen (vor allem in Wald und
Waldnähe), die regelmäßig durch Straßenverkehr und
Erholungssuchende frequentiert sind, kann in der Dämmerung und
in der Nacht zu erheblichen Störungen der nachtaktiven Tierwelt
führen. Fahren Sie dort also besser nicht, auch wenn das
ausgesprochen idyllisch sein mag. Gestörte Tiere können die zur
Verfügung stehende Zeit nicht vollständig zur Nahrungssuche und
Jagd nutzen. Das schadet dem Naturhaushalt und unterbricht
ökologische Kreisläufe.
8 - Nutzen Sie Ihr Fahrrad,
meiden Sie Ihr Auto
Wenn Sie im Taunus radfahren wollen, versuchen Sie, bereits die
Anfahrt zu Ihrem Tour-Gebiet mit dem Fahrrad oder mit der Bahn
zu erledigen. Das Angebot der Taunus-Bahn (einschließlich
Fahrradtransport) besteht von 7 bis 20 Uhr. Der RMV bietet neben
den S-Bahn-Verbindungen auch fahrradtaugliche Hin- und
Rückfahrmöglichkeiten per Bahn z.B. von/nach Weilburg, Limburg,
Bad Nauheim oder Königstein.
Wenn Sie trotzdem unbedingt das Auto benutzen wollen, dann
bilden Sie bitte Fahrgemeinschaften.
9 - Benutzen Sie ein "ökologisch
einwandfreies" Fahrrad
Ihrer Gesundheit zuliebe fahren Sie ein sicheres Fahrrad. Ihrer
Umwelt zuliebe sollten Sie auch umweltverträgliche
Betriebsmittel benutzen. Fragen Sie Ihren Fachhändler nach
biologisch abbaubaren Schmierstoffen und Pflegemitteln.
10 - Stehen Sie Werbung und
"fetzigen" Bike-Reportagen kritisch gegenüber
Lassen Sie sich nicht von aufreißerischen "fetzigen" Reportagen
aus Mountain-Bike-Magazinen verführen. Diese Texte sind oft mit
OFF-ROAD-Fotos gespickt, bei denen man sich erst einmal fragen
muss, wie sie überhaupt umweltschonend zustande gekommen sein
können. Auch die Werbung einzelner Mountain-Bike-Produzenten
geht nicht selten voll am Umweltschutz vorbei. Sie haben es
bestimmt nicht nötig, solcher Propaganda zu folgen oder sich gar
von ihr überrumpeln zu lassen (oder etwas doch.....?) !
Sicher war und ist es für Sie
selbstverständlich, auf die Natur Rücksicht zu nehmen und Ihr
Erholungsgebiet zu schonen.
Haben Sie trotzdem vielen Dank,
dass Sie sich an die Spielregeln gehalten haben!
V.i.S.d.P.: Jürgen Banzer, Landrat;
Text: Tilman Kluge, Kreisausschuss des Hochtaunuskreises,
Fachbereich Umwelt- und Naturschutz, Landratsamt, 61289 Bad
Homburg v.d.H., im Juni 1996 |